Mit der Priorisierungstechnik aus dem Business Analysis Body of Knowledge® (BABOK® Guide) v3 schaffen Sie sich und anderen einen Rahmen, der dabei hilft Entscheidungen zu treffen und die Bedeutung von Informationen besser zu verstehen.
Gerade im Alltäglichen fällt es vielen von uns bei den Unmengen an Informationen schwer zu unterscheiden, was gerade jetzt wichtig ist und was eher nicht. Dazu bedarf es auch einiges an Übung: Sie müssen sich der eigenen Ziele bewusst werden. Erst dann können Sie sich die eigenen Prioritäten ins Gedächtnis zu rufen.
Jeder von uns legt täglich seine Prioritäten fest: Das, was uns wirklich wichtig ist, wird in den Vordergrund gerückt, alles andere verschwindet nach hinten. Das ist ja an sich nicht das Problem. Vielmehr liegt die Schwierigkeit darin zu wissen, was nun wirklich wichtig und was weniger wichtig ist. Die normale Priorisierung sieht im Alltag oft so aus: Der oder dasjenige, das am lautesten schreit, wird bevorzugt behandelt. Das Ergebnis ist Unzufriedenheit, weil die eigenen Ziele auf der Strecke bleiben. Alleine deswegen ist es hilfreich, sich einen Anker zu setzen, um ohne Umwege zu den für Sie relevanten Prioritäten zu gelangen.
Die Priorisierung-Technik kann als ein Prozess verwendet werden, um die relative Bedeutung von Informationen zu bestimmen. Kriterien bei der Priorisierung von Anforderungen können zum Beispiel sein: Gefahr, Wert, Schwierigkeitsgrad, Probleme bei Umsetzung etc. Diese Kriterien dienen als Eckpfeiler, um zu bestimmen, welche Daten und Infos noch benötigt werden oder wie viel Zeit den einzelnen Aufgaben zugeordnet werden sollte.
Es gibt viele Arten der Priorisierung. Der BABOK® Guide v3 unterteilt Priorisierung in vier Ansätze:
Um den richtigen Ansatz für Ihre Anforderung zu treffen, sollten Sie zunächst einen Überblick über das jeweilige Thema bekommen: Wer sind die Stakeholder und was brauchen sie, welche Informationen gibt es schon, welche Meinungen herrschen bereits über die Anforderungen etc.
Die Informationen werden aufgrund von vordefinierten Kategorien gruppiert wie z.B. nach hoch, mittel oder niedriger Priorität. Es gibts schon einige Tools, die genau solche Attribute für das Anforderungsmanagement nutzen und unterstützen.
Die Informationen in eine Reihenfolge zu bringen, gibt Ihnen einen Überblick, welche Informationen jetzt bzw. später wichtig sind und gebraucht werden. Eine Reihenfolge herzustellen ist aufwändiger, zwingt aber die Stakeholdern auch dazu nicht alles als „sehr wichtig“ zu bewerten.
Time-Boxing oder Budgetierung hilft, die Informationen aufgrund von zur Verfügung stehenden, fixen Ressourcen einzuteilen. Oftmals kommt diese Technik zum Einsatz, wenn der Lösungsansatz bereits bestimmt wurde. Beim Time-Boxing werden die Anforderungen je nachdem, wie viel Zeit sie brauchen, priorisiert. Dieser Ansatz wird häufig verwendet, wenn eine festgelegte Frist erfüllt werden muss oder bei Lösungen, die immer wieder eingesetzt und verbessert werden müssen.
Dabei kommen alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Konsens, welche Anforderungen nun wichtig sind und in welcher Reihenfolge sie abgearbeitet werden sollen. Bei auftretenden Konflikten gibt es nur eine Möglichkeit: Sprechen Sie offene über die vorliegende Situation, um gemeinsam die beste Lösung zu finden.
Wenn Sie Ihre Anforderungen priorisiert haben, sollten sie diese anderen klar und deutlich mitteilen.
Dazu einige Tipps:
Über die richtige Anwendung von Priorisierungstechniken in der Business-Analyse geht es natürlich auch in unseren Trainings: Grundlagen der Business-Analyse oder Requirements-Engineering.
Es tut uns leid, aber dieses Kommentar wurde gesperrt.