Das Spezifizieren und Modellieren von Anforderungen ist eine zentrale Tätigkeit in der Business Analyse. Anforderungen können in textueller Form, tabellarisch, als Modelle oder durch formale Sprachen beschrieben werden.
Modelle nehmen, unter den oben beschriebenen Möglichkeiten, für mich einen ganz besonderen Stellenwert ein:
Die Darstellung von Geschäftsobjekten ist ein möglicher Blickwinkel auf die Domäne. Für die Modellierung bieten sich hier insbesondere Klassendiagramme der UML an. Der Begriff „Geschäftsobjekt“ ist in diesem Kontext eigentlich zu eng. Es geht im weitesten Sinn um Entitäten (also die Dinge draußen, in der „echten“ Welt, Personen, Gegenstände, Orte, Fakten, etc.) und ihre Beziehungen zueinander.
In vielen Fällen ist es auch sinnvoll Ereignisse, Prozesse und Geschäftsregeln in das Modell zu integrieren. Diese Herangehensweise ist besonders in der Objektorientierten Modellierung anzutreffen, wo die Objekte die Vereinigung von Daten und Verhalten darstellen. Ein häufiger Fehler bei der Modellierung ist es, ebendieses Verhalten nicht zu inkludieren. Dadurch würde das Modell zu einem reinen Datenmodell degradiert werden und wesentliche Aspekte der Anforderungen nicht erfassen.
Während der Anforderungserhebung wird häufig auf die Erstellung von Modellen verzeichtet, „da man sich ja erst in der Analyse-Phase befindet“ und nicht in der Implementierung. Modellierung ist jedoch eine Methode die in jeder Phase Sinn ergibt. Allerdings sollte natürlich darauf geachtet werden, den nötigen Abstraktionsgrad beizubehalten. Der Zweck eines Anlayse-Modells ist hauptsächlich die Zusammenhänge zwischen den Entitäten darzustellen und zwar in einer gesamthaften, in sich schlüssigen Art und Weise.
Ein gutes Analyse-Modell kann so in späteren Umsetzungsphasen durch Verfeinerung zur Basis eines Implementierungsmodell werden. Jedoch auch ohne Wiederverwendung ist ein Modell, wie zu Beginn dieses Artikel beschrieben, ein guter Weg die Konsistenz von Anforderungen zu prüfen.
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