An so vielen verschiedenen Orten und in so unterschiedlichen Situationen ist es möglich, seinen Methoden zu erweitern und seine BA Tätigkeit zu perfektionieren. Nicht nur auf dieser Homepage oder in diversen Trainings und Kursen lernen wir neue Tipps und schauen über den Tellerrand. Wir können auf Twitter Experten folgen oder uns an Diskussionen in diversen on- und offline Gruppen beteiligen. Es gibt Mentoren und Coaches, die unsere Wege unterstützen, Vorbilder, denen wir nacheifern können, von denen wir etwas lernen wollen.
Oder: Wir treten bewusst einen Schritt zurück und schauen uns in unserem eigenen Alltagsverhalten um.
In der Psychologie gibt es u.a. eine Theorie, die besagt, dass auf unser Verhalten geschlossen werden kann aufgrund dessen, was wir nicht getan haben. Klingt kompliziert? Ist es aber eigentlich nicht 😉
Schauen wir uns das genauer an: Wir kommen spät nachhause und der Kühlschrank gibt entweder ein leckeres Eis oder der Karfiolauflauf, der aus reinen Vernunftgründen hier seine Endstation gefunden hat, her. Es war ein langer, anstrengender Tag, der Magen knurrt und jede einzelne Zelle in unserem Körper schreit jämmerlich nach Energie und Zucker. Unser Kopf, der alle Konditionierungen und Regeln aus der Kindheit in uns nach wie vor fest zusammenhält, spricht aber dagegen. Weise wie er ist, empfiehlt er, zumindest vor dem Eis mit viel Schokosauce (die lag hinter der Milch, die wir in der Panik, dass außer Karfiol und der abgebratenen Leber von gestern wirklich nichts anderes im Eiskasten liegt, gefunden haben) eine Portion gesundes Gemüse zu essen, um den ersten Hunger mit etwas Gesundem zu stillen.
Wir geben uns also geschlagen und machen uns zuerst murrend den Karfiol warm, um uns nachher bewusst für den Tag zu entschädigen und uns mit etwas Süßem auf der Couch zu belohnen.
Klingt das vertraut? Die Aussicht auf Nachspeise hält motiviert, um das weniger Wünschenswerte hinter sich zu bringen.
In Wahrheit ist dieses Verhalten, das weniger Wünschenswerte vor dem Wünschenswerten zu tun, ein unglaublich effektives Zeitmanagement-Tool!
In der Business Analyse (aber nicht nur dort) herrscht so etwas wie ein Hamsterrad: Immer wieder werden wir um etwas gebeten, wenn eh wir gerade genug zu tun haben. Unsere Listen werden immer länger und kaum ist dann erstmal das eine erledigt, folgt wieder etwas anderes. Mit dieser neuen Art der Motivation kann uns aber vielleicht gelingen, für eine Aufgabe weniger lange als nötig zu brauchen.
Viele Menschen schieben ungeliebten Aufgaben nach hinten und beschäftigen sich zuerst mit den Dingen, die leicht von der Hand gehen und Spaß machen. Nach Abschluss jeder Aufgabe ist die nächste weniger wünschenswert. Es herrscht weniger Anreiz, um zum nächsten Punkt zu kommen. Dabei passiert aber folgendes: Wir brauchen unbewusst mehr Zeit zum Erledigen von Dingen, weil wir nicht zur nächsten, weniger wünschenswerten Aufgabe weiter wollen. Der Tag endet schlecht, unser Gewissen plagt uns, weil wir doch wieder das Telefonat nicht gemacht haben oder die Mail mit den tausend Anhängen, wie versprochen, näher angesehen haben. Dieses (bekannte?) Muster ist nicht sehr inspirierend und hilft auch nicht wirklich, die Dinge zu einem Abschluss zu bringen.
Dabei erkennen wir meistens nicht, dass wir eigentlich zu viel Zeit für eine Aufgabe brauchen, als eigentlich notwendig wäre. Meiner Erfahrung nach sind die wenigsten faul oder wollen nicht arbeiten. Sondern die Aufgaben bleiben liegen, weil wir zu viel Zeit in andere Aufgaben verwenden!
Probier es selber mal aus: Stell deine Aufgabenliste mal um und priorisiere die Aufgabenliste umgekehrt. Beginne mit mindestens einer Lieblingsbeschäftigung. Danach suche dir Dinge, die an Fisch erinnern und stelle sie über die Lieblingsaufgaben. Wer weiß, vielleicht schmeckt Karfol ja doch auch nicht sooo übel, wenn er erst mal zerlegt und näher betrachtet wurde…
Probiere es einfach mal aus und schaue, ob so nicht doch die Effektivität und Inspiration steigt!
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