Der Mensch im allgemeinen lässt sich gerne blenden, sei es durch die Werbung, die pausenlos und teilweise unbewusst auf uns niederprasselt, oder durch seinen eigenen Aktionismus in Notsituationen. Nicht anders ist das auch in der Business Analyse. Das Alltagsverhalten weicht nicht wesentlich von den beruflichen Verhaltensweisen ab – Fehler verursachen da wie dort Stress und kosten im schlimmsten Falle nicht nur die gute Laune, sondern auch einen Haufen Geld.
In der Wirtschaft wird mit dem Bild des „homo oeconomicus“ gearbeitet: Ein rational handelnder, gut informierter und auf seinen Vorteil bedachter Mensch, der den Verhaltensökonomen ebenfalls zu Studienzwecken als Sujet dient. Das ist wahrscheinlich deswegen der Fall, weil erstens ein anderes Modell zu komplex wäre und zweitens der Mensch sich selber gerne so sieht. Aber handeln wir tatsächlich alle immer rational?
Wir schwanken oft zwischen Angst und Übermut, manchmal überschätzen wir auch unsere Möglichkeiten und Fähigkeiten, ein anderes Mal treiben uns die Ängste nur noch in Verstecke. Übermut tut selten gut, mit viel Leichtgläubigkeit gesegnet zu sein, ist aber auch nicht von Vorteil. Und das Phänomen kennen die meisten von Euch sicher: Sobald ein Thema tief ins Detail geht, wird die Lage wieder vollkommen unübersichtlich. Daniel Kahnemann hat in seinem Werk „Schnelles Denken, langsames Denken“ gezeigt, dass der Mensch sich grundsätzlich die Denkarbeit ersparen will. Das gelingt uns manches Mal, ein anderes Mal wären wir aber besser damit beraten, den Verstand zu Rate zu ziehen.
Speziell bei manchen Meetings und wichtigen Verhandlungen handeln wir zu aktiv und machen deshalb oft viele, vermeidbare, Fehler. So sollten wir in Meetings manchmal aufpassen, warum wir plötzlich einer Meinung sind, auch wenn wir innerlich wissen, dass das ein vollkommener Unsinn ist und dass dieser Plan nie aufgehen wird. Denn oft geht die Begeisterung mit uns durch und verführt uns zu Zustimmungen, die wir sonst niemals geben würden.
Darf ein BA aus dem Bauch heraus entscheiden? Wie sieht es mit dem hochgelobten Expertenwissen aus? Treffen Experten wirklich immer die besseren Entscheidungen? Warum sollte ein BA Fakten im Kontext betrachten?
In dieser Serie wollen wir die gängigsten Denkfehler in der Business Analyse Praxis darstellen und besprechen. Wir hoffen dabei auf Eure Mitarbeit und wer weiß, vielleicht entdeckt sich der eine oder andere bei einem Denkfehler ja wieder ;)? Auf jeden Fall siegt der Optimus am Schluss: Ich glaube fest daran, dass wir auch aus Fehlern lernen können (und nicht jeden selber begehen müssen)!
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